„Schön reden tut’s nicht, die Tat ziert den Mann!“, sagte schon einst Adolph Kolping. Nach diesem Motto besuchte die Bauabteilung der Kolping-Berufsschule München im vergangenen Schuljahr die Kinder- und Jugendfarm in Neuaubing. An insgesamt fünf Schultagen leisteten die Schüler des Berufsvorbereitungsjahres unter Anleitung ihrer Lehrer ihr schulisches Pflichtpraktikum ab. Dabei ebneten sie das neue Ziegengehege ein und mauerten darauf eine Kletterburg aus großen Flusssteinen. Außerdem wurde ein Teil des Carports eingehaust und mit zwei Toren für den Bagger versehen.

Der Jugendfarm-Mitarbeiter und Schreinermeister Nikolaus Heichele war sehr von der guten Einstellung und der Arbeit der Schüler überrascht. Deshalb plant er zusammen mit Patrick Oberdörfer bereits die nächsten Praktikumstage im neuen Schuljahr. Denn auf dem weitläufigen Gelände der Kinder- und Jugendfarm mit Ställen, Gehegen und Spielplatz fallen laufend Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an, bei denen jede helfende Hand gebraucht wird. Die Einbindung der Jugendlichen in die anstehenden Arbeiten ist Teil des Konzepts der Jugendfarm, die sich als Begegnungs- und Entwicklungsraum versteht und ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und Hand fördert.
Nachtrag von 2019 – Diese Projekt orientierte sich zum ersten Mal an den sechs Qualitätsstandards für das Lernen durch Engagement (kurz LdE).
Wertvolle Erfahrungen
Auch die Kooperation mit dem Sonderpädagogischen Förderzentrum München West (SFZ) soll im kommenden Schuljahr ausgebaut werden. Schon im letzten Jahr verbrachte eine Klasse wöchentlich zwei Stunden auf der Jugendfarm. Dort erfuhren die Kinder bei der Pflege der Tiere, was ihre Schützlinge für Bedürfnisse haben. Sie lernten im Team zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Nach getaner Arbeit wurde am Lagerfeuer Stockbrot gebacken, im Heuboden Werwolf gespielt oder im Winter mit dem Schlitten den Berg hinuntergesaust.
Schulklassen, die die Jugendfarm nur für einen Vormittag besuchen wollen, sind ebenso herzlich willkommen. Sie können an einem Projekt (z. B. „Vom Korn zum Brot“, „Nutztiere“, „Apfelsaft“, „Kochen am Lagerfeuer“ usw.) oder an einer Tierführung teilnehmen und dabei viel Wissenswertes erfahren.
Nachmittags konzentriert sich die Jugendfarm auf ihre Hauptaufgabe: die offene Kinder- und Jugendarbeit. Hier kann jeder kommen, Spaß haben und mitmachen – ohne Eintritt und ohne Anmeldung. Spenden sind natürlich jederzeit eine willkommene Unterstützung für die Einrichtung.